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Android Ice Cream Sandwich am Samsung Galaxy S

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Oder: Meine Tochter hat mein Handy erwischt! ;-)

Und ich habe gelernt: Ein Entsperrmuster ist ein ausreichender Schutz gegen den Zugriff von Kleinkindern … kann aber nicht beliebig oft ausprobiert werden; und eine Rücksetzung ist nur über Komplett-Reset möglich. :-( Aber nicht verzagen: Nach meinen extrem positiven Erfahrungen mit Cyanogen Mod auf dem Galaxy Tab sollte sowieso Ice Cream Sandwich auf meinem mit 2 1/2 Jahren betagten noch voll einsatzfähigem Smartphone Einzug halten.

Screenshot: Lock Screen - Cyanogen Mod 9 bringt neues Leben in mein Samsung Galaxy S

Screenshot: Lock Screen – Cyanogen Mod 9 bringt neues Leben in mein Samsung Galaxy S

Des Risikos sollte man sich bei so einem Schritt bewusst sein und zumindest etwas Ahnung haben was man tut. – Mit einem nicht mehr ganz taufrischen Gerät ohne verbliebene Hersteller-Garantie fällt der Entschluss aber sicher leichter. Ich werde hier die groben nötigen Schritte aufzeigen, um den Aufwand abschätzbar zu machen, ohne eine volle Anleitung zu geben. – Im Netz finden sich Unmengen davon; mir persönlich hat diese hier sehr geholfen, wobei ich natürlich keine Garantie geben kann, dass auch bei Anderen keine Probleme auftreten oder der Inhalt der verlinkten Seite dauerhaft gleich bleibt wie zum Zeitpunkt meines letzten Aufrufs!

Die Vorbereitungen

Vor dem Reset:

  • Sicherung aller wichtigen Daten (Apps können theoretisch auch gesichert werden; dies war bei mir nicht möglich bzw. würde ich auch generell die Möglichkeit zum “Ausmisten” nützen; wer “unersetzbare” Daten in Apps hat, sollte sich generell überlegen, ob das überhaupt Sinn macht! ;-) )
  • Entfernen von (externer) SD-Karte (für die, die ganz sicher gehen wollen)
  • Entfernen der SIM-Karte (theoretisch könnten Probleme beim rooten/entsperren auftreten)
  • Bei aktivierter “Bestätigung in 2 Schritten” in Abhängigkeit vom Smartphone alternative Wege einstellen (immer zu empfehlen), um seinen bestehenden Google Account später wieder aktivieren zu können!

Wozu root?

Nur mit vollen root-Rechten können vom Hersteller und Netzbetreiber vorinstallierte Programme entfernt werden. Beschränkungen für Updates und Custom ROM-Installationen können ebenso umgangen werden. Dazu gibt es 2 Möglichkeiten:

Download-Modus Samsung Galaxy S

Download-Modus Samsung Galaxy S

  • Passendes root-Tool für das eigene Handy im Netz suchen (Achtung: abhängig von der installerten Android-Version, Länderkennung, Netzbetreiber etc.!)
  • Komplettes ROM inkl. root-Tool aufspielen (siehe z.B. hier – Bitte alles genau lesen; ich kann natürlich auch hier keine Garantie auf Aktualität, generelle Funktionalität und Sicherheit der Quelle geben!!)

Das Galaxy S muss dafür jeweils mit der 3-Tasten-Kombination VolumeDown-Home-Power zugleich in den Download-Modusgestartet werden:

Und los geht’s!

Mit root-Rechten ist der einfachste Weg meiner Meinung nach dann die Installation des ROM-Manager aus dem offiziellen Play-Store. (Dazu am besten auch Superuser, um die neu freigegeben Recht auch gezielt zu verteilen und nicht zur Sicherheitslücke zu machen!) Jetzt die gewünschte Cyanogenmod-Version sowie geeignete Google Apps herunterladen und auf die (interne) SD-Karte des Handys spielen (Galaxy S z.B. als USB-Laufwerk am PC freigeben). Der ROM-Manager lässt (bei vorhandenen root-Rechten) nun die Installation von ClockworkMod Recovery zu, mit dem der Standard-Recovery-Modus ersetzt wird und dann Sicherungen von aktuellen ROMs und natürlich die Installation von neuen recht einfach möglich ist: Mit der 3-Tasten-Kombination VolumeUp-Home-Power startet man dazu in den Recovery-Modus und installiert – am Besten nach erneutem Reset/Cach leeren –  die CM9-.zip-Datei von der (internen) SD-Karte: Ready to go - Der ROM Manager wartet im Recovery-Modus auf eine Auswahl. Jetzt noch die richtige ZIP-Datei wählen, die vorher auf das Smartphone übertragen wurde Nur nichts falsch machen - Hier kann man aber auch schwer versehentlich "YES" wählen! ;-)

Neustart

Hat alles geklappt erwartet einen ein Neustart in vielfachem Sinne: Der Start-Assistent führt einen schnell durch alle nötigen Einstellungen, aber zum “Fein-Tuning” sollte man sich natürlich erst einmal mit allen Menüs vertraut machen (die auch deutlich übersichtlicher sind als bei Froyo und Gingerbread)! Für mich hieß es als erstes alle Konten wieder verknüpfen und Apps neu installieren. – Im Google Play Store bekommt man zwar alle jemals auf einem Gerät installierten Apps angezeigt, aber “alle” heißt in diesem Fall aus irgendeinem Grund maximal 180 … und das deckt bei mir leider bei weitem nicht alles ab! Neu laden nach der ersten (Fern-)Installationsrunde hilft zwar, aber offensichtlich ist es unüblich schon hunderte Apps ausprobiert zu haben! ;-)

Und zahlt es sich aus?

Die Frage kommt spät, berechtigt und völlig unnötig! – Natürlich zahlt es sich aus, da nicht nur viele sinnvolle Verbesserungen und Bugfixes umgesetzt wurden: Screenshot: App Drawer - Alphabetische Sortierung (nicht abänderbar) zum horizontalen Scrollen Screenshot: Unter Android Ice Cream Sandwich können Apps nun in Ordnern zusammengefasst werden. Screenshot: Apps in Ordnern - Ordner-Ansicht nach Auswahl: Das Feature kommt von iOS bekannt vor; die Reihenfolge der Apps kann angepasst werden.

Screenshot: Notifcations - Schöne Symbole, übersichtliche Ansicht und einzelne Benachrichtigungen können per Wischgeste ausgeblendet werden. Screenshot: Profile - Ein Highlight von CM 9: Sehr fein anpassbare Profile für alle Situationen. Jede vorstellbare Fein-Einstellung ist möglich. Screenshot: Profil-Einstellungen - App-Gruppen vereinfachen die schnelle Anpassung für einzelne Profile trotz Funktionsvielfalt.

Trebuchet als Launcher hat mich auch nach Wochen der Nutzung nicht nach Alternativen Umschau halten lassen. Durch die Ordner nutze ich nur noch 5 (statt der möglich 7) Homescreens und die Profile sind einfach einzustellen und decken jeden Bedarf ab (auch bei Kleinkindern ;-) ). Dazu wurden viele Standards-Apps verbessert und man bekommt Zugriff auf einige Apps, die mit Gingerbread nicht mehr kompatibel waren (wie z.B Chrome). Einzig Swype ging mir vom Original-Zustand ab, was aber auch nur eine Frage einer einfachen Registrierung und ein paar Minutenwar.

Und die Leistung?

Mehr RAM bekommt das Galaxy S durch das Update natürlich nicht, aber alleine der Wegfall von TouchWiz scheint so viel Reserven freizugeben, dass ich das Update auch aus diesem Blickwinkel niemals bereut habe! Nach dem Komplett-Reset lief das Handy mit CM9 so reibungslos und ohne Verzögerungen, dass ich es fasst nicht fassen konnte. – So bald dann wieder alle Apps mit unzähligen Hintergrund-Diensten, Auto-Synchronisierungen und ein aufwändiger Live-Hintegrund eingestellt waren, traten wieder ab und an kleine Denkpausen auf, wie ich sie aber zuvor schon schlimmer gewohnt war: Lästig, aber kein Problem.

Der Akkuverbrauch ist (noch mit Original-Akku!) völlig zufriedenstellend und das Handy muss nur deshalb öfter als zuvor aufgeladen werden, da ich es (wieder) so oft wie möglich zur Hand nehme; fast wie bei einem nagelneuen Spielzeug!! ;-)

Fazit:

Screenshot: Mein "Social Media Homescreen" mit Herbst-Live-Hintergrund Season Zen HD

Screenshot: Mein “Social Media Homescreen” mit Herbst-Live-Hintergrund Season Zen HD

So funktioniert Nachhaltigkeit bei Smartphones: Alternative ROMs bringen auf Geräte, die die Hersteller selbst schon seit Jahren(!) abgeschrieben haben noch die neueste Software und (er)sparen so Geld, Ressourcen und die Unterwerfung unter den immer rasanteren Konsum-Zyklus bei Unterhaltungselektronik! ;-) Für zukünftige Smartphone-Käufe heißt das für mich umso mehr: Nexus-Gerät oder zumindest verbreiteten Standard für den Cyanogenmod sicher etwas liefern wird – abheben kann man sich bei Android ohnehin leicht mit der Software! Und Jelly Bean wartet bei mir auch schon in den Startlöchern, nachdem die erste Stable Version von Cyanogenmod 10 für das Samsung Galaxy S freigegeben wurde! :-)

Der Artikel Android Ice Cream Sandwich am Samsung Galaxy S ist zuerst auf Stephan Lendl erschienen.


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